Ideen für die Lehre

Essayistisches Schreiben

 

 

Alle Studierenden schreiben zu Beginn des Semesters einen Essay zur eigenen Identität Sozialer Arbeit (ca. 2-3 Seiten) und orientieren sich dabei an folgenden Fragen: 

  • Wie sehe ich Soziale Arbeit? Mit was (Gegenstand) befasst sich Soziale Arbeit? Was sind ihre Ziele?
  • Wie sehe ich meine eigene Berufsrolle, etc.?
  • Was zeichnet den Beruf und sein Handeln aus? 
  • Was muss ich können? 
  • Hat (wissenschaftliches) Wissen einen Wert für mein berufliches Handeln? 
  • Was hat sich während der Arbeit mit dem Film bei mir gefestigt/ verändert?
  • Welche gesehene(n) Szene(n) ist_sind für mich von besonderem Wert? Warum?
  • Etc.

Das Essay dient als Grundlage für die eigene Überprüfung und zum kollegialen Austausch in den folgenden Sitzungen des Semesters und ist als "fortlaufendes Arbeitspapier" zu verstehen. In der Semesterabschlusssitzung stellen alle Studierenden dann ihre zentralen Aspekte vor.

In einem Essay „(...) geht [es] darum, die eigenen Perspektive auf eine Sache herauszuarbeiten und einen Standpunkt zu beziehen. […] Es geht […] nicht um den Nachweis des Umgangs mit Techniken wissenschaftlichen Arbeitens, sondern um die Bewertung und Betrachtung der eigenen Ideen, Argumente und Überlegungen. Im Vordergrund steht in diesem Fall also die Reflexion eines ausgewählten Themas.“ (vgl. Frank/Haake/Lahm 2016, S. 175)

Essayistisches Schreiben ist somit immer die persönliche Auseinandersetzung (mit den oben gestellten Fragen). DIe Herangehensweise ermöglicht große Freiheiten in Stil und Aufbau, da es keine wissenschaftliche Transparenz und Garantie auf Vollständigkeit bedarf und die eigene Meinung erlaubt ist. Das Ziel des essayistischen Schreibens sind neue Denkanstöße für einen selbst und die Leser*innen. Durch das Verfassen eines Essays kann somit folgendes gelernt und geübt werden (ebd., S. 176):

  • „Ideen entwickeln, organisieren und formulieren,
  • die eigene Perspektive stark machen und reflektieren,
  • komprimierte Texte zu einer Frage bzw. einem Problem schreiben; sich kurz fassen; knapp und genau formulieren,•mit strikten Zeitbegrenzungen umgehen,
  • auf Grundlage begrenzter Informationen Argumente entwickeln, wissenschaftliche Positionen zu einem Thema kritisch beurteilen und abwägen.“

Quelle:

Frank, Andrea/Haacke, Stefanie/Lahm, Swantje (2016). Schlüsselkompetenzen – Schreiben in Studium und Beruf. Stuttgart: J.B. Metzler.

 

 


 

 

 

 

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